Personal: Waiting Game

Hat: 2nd Hand // Scarf: Selfmade // Coat: H&M // Jewellery: Gerstaecker // Pants: Mango // Shoes: Asos

Erwachsensein ist glaube ich, trotz des bis zum Halse schlagenden Herzens noch normal funktionieren zu können. Trotz der schwitzigen Hände, dich trotzdem ansprechen zu können. Einfach mal den Kopf ausschalten, den Gedankenstrom abklemmen, all die Hemmungen drei Schritte hinter mir zurücklassen. Hätten wir uns vor 15 Monaten getroffen, würde ich immer noch auf der Mauer sitzen, während du an mir vorbeiläufst. Allerdings wäre meinem jetzigen Ich deine Clique egal. Vielleicht hat es auch etwas mit meinem Selbstvertrauen zu tun, zumindest an den guten Tagen, aber ich tue die Dinge jetzt viel öfter. Wachse ein paar Zentimeter über mich hinaus, verwirkliche meine Entscheidung, auch wenn sie nur unterbewusst sind.

Hätten wir uns vor 15 Monaten getroffen, hätte ich mich niemals zu dir umgedreht und den ersten Schritt gemacht. Ich habe all die drückenden Gedanken ausgeschaltet, die mich immer wieder daran erinnern zu versuchten, wie interessant, spannend und anziehend ich dich fand. Wie gerne ich dich richtig kennengelernt hätte. Vielleicht habe ich mir auch einfach nur verboten, mir die Zukunft bis ins kleinste Detail auszumalen, denn dann treffen einen die Enttäuschungen erst recht und zwar richtig. Vielleicht habe ich meine Erwartungen heruntergeschraubt. Wenn ich davon ausgehe, dass du mich eh nicht magst und einfach nur nett bist, fällt es mir viel leichter nett zurück zu sein. Das Gespräch am laufen zu halten, Wörter über meine Lippen kommen zu lassen und die Muskeln entspannt.

Vielleicht fällt es mir auch nur leichter, weil du du bist. Und ich endlich aufgehört habe zu interpretieren.

Random: Parisienne, zu viel Rotwein

Blazer: second Hand // Pants: Asos // Shoes: Vans

Es ist, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Bin müde, ausgelaugt, aus der Puste. Ich habe uns gerade beendet. Das Ende eines Jahres. Das Kapitel so gut wie abgeschlossen, ganz konnte ich es doch nicht, der letzte Punkt ist noch nicht gesetzt. Ich weiß nicht wie ich mich fühle. Irgendwie fertig. Teils erleichtert und befreit, teils traurig. Ich weiß nicht, ob ich die richtigen Sachen gesagt habe, so oft hast du mir die Worte im Mund umgedreht. Hast mich schwach aussehen lassen – hast du mich jemals ernst genommen? Mehr gesehen als das verwirrte unsichere Mädchen, das irgendwie alles will, aber sich für nichts entscheiden kann.  Habe dir zu oft unterschwellig zu verstehen gegeben, dass ich das gerade nicht kann, dass das was du gibst, deine Bedingungen, mir nicht reichen und ich dir nicht reichen werde. Und trotzdem, wenn das Handy aufflimmert, hoffe ich immer noch, dass du doch nochmal was sagst. Manipulierst mich, alles zu überdenken, lasse meine höchsten Anforderungen für dich schwinden, würde sofort alles liegen lassen, wie ich dir so viel Macht über mich gebe. Du bist mein Schwachpunkt. Warst es immer, wirst es immer sein. Vielleicht.

Ganz klein fängt es an, stolz hört es auf. Umgedrehte Prinz Pi Zeilen beschreiben mein Innerstes am besten. Bin stolz, dass ich diesmal nicht komplett eingeknickt bin. Kein Vielleicht habe stehen lassen. Du verstehst mich immer noch nicht ganz, aber jetzt vielleicht besser als davor. Und trotzdem fühle ich mich, als hätte ich uns gerade den Schlusstrich versetzt. Was ich ja eigentlich auch habe. Es war nicht leicht, dachte zu oft, ich hätte mit dir abgeschlossen und vielleicht kann ich es jetzt endlich ganz. Muss nach vorne sehen, mich auf die Zukunft konzentrieren. Kann nicht schon wieder die gleichen Fehler machen, bin zu kurz davor gewesen. Muss jetzt erwachsen handel , auf mich aufpassen, die richtigen Entscheidungen fällen. Des nächste Mal wäre es an mir, zu kämpfen. Ich habe etwas besseres verdient. Ich habe jemanden verdient, der alles für mich gibt und nicht nur solche Halbwahrheiten. Jemanden der, mit mir Kompromisse eingeht und keine wagen Versprechen.

Jemanden, der mit mir springt.

Outfit: heavy

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T-Shirt: Modtröm // Pullover: H&M // Hose: Asos // Schuhe: Vans // Schmuck: 2nd Hand

Schon wieder spüre ich dieses bekannte Prickeln hinter den Augen, für einen kurzen Moment, versuche es herunter zu schlucken, es funktioniert nur so halbwechs. Es ist das erste Mal, dass es nicht mehr so ist, hier. In den letztenWochen habe ich so viele Tränen vergossen, wie in dem ganzen letzten Jahr nicht, habe schöne Momente erlebt, bin auf die Nase gefallen, wöchentlich mehrfach so richtig auf dem Erdboden aufgeschlagen, doch nie war da diese Leere. All die erschütternden halsbrecherischen Flüsse, die über meine Wangen liefen waren anders. Mir ging es gut, ich war beschäftigt, ich kannte den Grund für meine Miseren. So oft habe ich mich gefragt, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, diese eine sehr große. Und bisher war auch alles so aufregend, doch jetzt ist diese Stadt einfach nur eine Stadt, es macht keinen Unterschied mehr, ich könnte in jeder anderen sein, so weit weg von zuhause. Ich wünsche mir das, das ich nicht haben kann, verzehre mich nach einer Idee. Wünschte, ich wäre in meinem Heimatland, brauche mehr Vertrautes in all dem Unbekannten.

Ich habe diesen Text vor über einem Monat geschrieben, als mich die „Freshers Flu“ niederstreckte und alles einfach nur mist war. Seitdem, habe ich der Heimat wieder einen Besuch abgestattet, ich weiß für alle anderen war das eine große Überraschung, zumal 7 Wochen auch nicht so lang erscheinen. Für mich waren sie aber lang, eher wie Monate, da hier einfach so viel passiert. Beispielsweise bin ich auch erst 2,5 Wochen wieder hier, aber es fühlt sich so unendlich viel länger an. Nichtsdestotrotz geht es mir momentan besser, ich glaube endlich ein bisschen angekommen zu sein.

So viel ist passiert: Abgabetermine, das Essay, Geburtstage, Feiereien, Halloween, Sankt Martin, Zumbastunden, gemütliche Abende, eine weitere Erkältung, neue Motivation, Chai Latten, die ausgefallene Heizung und der Glaube, ich sei nun endgültig über dich hinweg.

Die obigen Fotos sind vor 10 Tagen in London entstanden, als ich mit ein paar Freundinnen die 6 stündige Busfahrt für einen Open Day auf mich genommen habe. Wir sind morgens um halb vier losgefahren, haben dann London etwas eerkundet und sind um die Mittagszeit in einem kleinen Park gelandet (siehe oben). Danach ging es durchgefroren weiter zum Central Saint Martins für den Infotag und ganz ehrlich, ich habe mich mal wieder in diese Uni verliebt. Definitiv meine Lieblingsuni, an der ich unbedingt angenommen werden möchte. Alle sind dort so kreativ und konzentriert und künstlerisch, die ganze Atmosphäre ist einfach toll sowie auch die inspirierenden Outfits der Schüler. Überall sitzen Studenten und arbeiten an ihren Projekten – so geil(!), an meiner Uni passiert das hauptsächlich nur in der Bibliothek. Zum Abschluss des Tages habe ich noch eine meiner besten Freundinnen getroffen, die zufällig gerade zur selben Zeit in London war – so schön, aber auch so surreal, kann es kaum erwarten sie in 5 Wochen wieder zu sehen!

Abgesehen davon, habe ich die zweite Staffel von Stranger Things gesehen, die wirklich fast so gut wie die erste ist, kann mich kaum entscheiden welche besser ist…Blue is the warmest colour und Franca waren ebenfalls auf meiner Watchliste.  Es war mega schön nach einer Weile mal wieder einen französischen Film zu schauen und die Sprache zu hören, finde es mega Schade, dass ich so schnell alles vergesse. Und Franca ist zeigt einen tollen Einblick in das Leben der italienischen VOGUE Chefredakteurin. Es ist bewundernswert, wie sehr sie auf ihre eigene Instinkte hört und was für geniale Photoshootings sie gemacht hat.

Versuche nun öfter wieder hier zu posten! Bis demnächst..

xx

Random: eyes closed

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Dress: Monki // Raincoat: Asos // Tights: Asos // Shoes: Dr. Martens // Mag: Nylon Germany

Ich rieche noch nach dir. Ich liege in meinem Bett, die Dunkelheit umhüllt mich und meine Haare und meine Haut strahlen noch deinen wohligen Duft aus. Lasse den Tag wie so oft Revue passieren. Du lenkst mich vom Schlafen ab. Meine Gedanken kreisen um dich, wenn ich meine Augen schließe, kann ich vielleicht noch den Schatten deiner Arme auf meiner Haut spüren. Dein heißer Atem stoßweise an meinem Ohr. Eigentlich kenne ich dich nicht, nur deinen Namen sagtest du irgendwann ganz beiläufig, gerade so laut, dass nur ich ihn wahrnehmen konnte. Und trotzdem fühlte es sich so gut an, einfach von dir gehalten zu werden, für einen Abend das vetraute Gefühl der Geborgenheit. Unsere verflochetenen Finger.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie genau du hinter mich gekommen bist, aber irgendwann warst du plötzlich da, in der springenden tanzenden Festivalmenge – direkt hinter mir. Zuerst  trat ich dir aus versehen auf den Fuß und im nächsten Moment saß ich halb auf deinem Schoß, es ging plötzlich alles sehr schnell. Zusammen knienten wir in dem Gewirr aus Knien und Beinen, dein Arm mehr als Stütze an meiner Hüfte, doch nachdem wir schreiend zum Beat nach oben sprangen, hast du ihn einfach da ruhen gelassen und bis wir uns verabschiedeten, nicht mehr von dort wegbewegt. Schlangst beide Arme um meine Taille, vergrubst dein Gesicht an meinem Hals. Während alle wild zu dem Set meines Lieblings-DJs tanzten, versanken wir zusammen in dem Meer aus Konfetti, bewegten uns synchron, wie eines dieser klebsüßlichen Pärchen. Ich küsste dich zu „There for you“, genau wie ich es in der Sekunde beschlossen hatte, als deine Lippen die weiche Kuhle oberhalb meines Schlüsselbeines zum ersten Mal berührten. Es war heiß, wir schwitzten, schwankten zur Musik.Wie von einem unsichtbaren Magneten angezogen, fanden deine Fingerspitzen immer wieder den Weg zurück an meine Taille.


In meinem Kopf schwirren Gedanken, fertig ausgereifte Bilder kreisen umeinander, ich kann den Wirbelsturm nicht aufhalten. Es ist zu spät. Ich bin wieder weich geworden. Und jetzt liege ich hier und denke nach und langsam beginne ich zu realisieren, was ich eigentlich schon wusste. Und es schmerzt, ich will es wegschieben, es wieder verdrängen, bin doch sonst so gut darin. Ich glaube, ich entwickele Gefühle, habe es doch gerade erst über den letzten Berg des Wahnsinns geschafft, habe mein Herz wieder zusammen geflickt. Ich will nicht, dass es sich wieder wiederholt, ich will nicht wieder zu dieser Person werden, die ich letztes Mal war und die so gar nicht ich war. Eigentlich mochte ich dich immer. Und jetzt habe ich dieses Ideal von uns beiden in meinem Kopf, das da einfach nicht mehr wegzudenken ist. Ich steigere mich mal wieder zu sehr in eine Idee, eine Idee von dir, verharre, verkrampfe, denn so wird es nie sein. Und das ist es, das ich verstehen muss, es scheint nur in meinem Kopf.

 


Ich sollte drigends damit aufhören, auf dem Parkplatz nach deinem Auto Ausschau zu halten, denn es ist nicht mehr da. Du bist nicht mehr da. Und ich weiß nicht, wann du es das nächste Mal sein wirst. Ob es ein nächstes Mal überhaupt geben wird.

 

Outfit: Drown




Dress: Vero Moda // Shirt: Brandy Melville // Socks: Starstyling // Bomber jacket: XR-Clothing

Wie wir so auf dem Jahrmarkt standen. Zusammen, aber jeder doch verlassen in der Menge, auf sich gestellt. Wir sprachlos gebannt denjenigen zusehen, die sich wagemutig aus der Höhe stürzen, über uns fliegen, zurück schwingen, schreien. Ist das Freiheit? Wie taub muss man sich fühlen, um zu solchen Mitteln zu greifen? Was erleben wollen, für mich bedeutet das etwas anderes. Ein letztes Mal wird nach oben geschaut, dann reißen wir uns los und gehen weiter, lassen uns, geleitet von dem Geschrei der Verkäufer,  an verschiedene Stände treiben. Du überredest mich auch mal etwas zu wagen, nicht nur als Außenstehender danebenzustehen. Der Wagon setzt sich in Bewegung und mir fällt wieder ein, wieso ich keine Achterbahn fahre. Wir rasen durch die Luft, der Wind bläst mir ins Gesicht, dann kommt der Tunnel, ich kneife meine Augen zu  vor all dem Stroboskoplicht, das Lächeln hat sich starr in mein Gesicht eingebrannt, ich kann es nicht rückgängig machen. Runde um Runde, ich schaue nach unten, was ,wenn ich einfach rausspringen würde? Meine Knöcheln so weiß, bei jeder Kurve kreische ich dir aufs Neue ins Ohr und dann ist es endlich vorbei. Mit wackligen Knien steige ich aus, beruhigt, dass du die Fahrt auch nicht so berauschend fandest. Langsam  sammele ich meinen Kreislauf wieder vom Boden auf, werfe einen Blick auf die verwackelten Fotos der Anderen, wir waren zu schnell, nur ein verwischter Streifen Farbe. Mit schweren Schritten gehen wir weiter, du bist wieder voll in deinem Element, probierst wild neue Sachen aus, während ich still beobachtend am Rand stehe. Plötzlich finde ich ein Augenpaar in der Menschenmenge, bin zunächst verwirrt und dann erkenne ich sie wieder. Sehe das kleine Mädchen, mit dem ich stolz eine ganze Unterhaltung auf französisch geführt hatte, damals vor ein paar Tagen am Strand. Mit dem nächsten Wimpernschlag in sie verschwunden. Die Zeit drängt, wir müssen weiter, ich bleibe wieder bei den sich in die Tiefe stürzenden Menschen hängen, warte. Ich möchte weg, bin ungeduldig, endlich haben wir euch wieder gefunden, diesmal mit Zuckerwatte, die an rosa Wolken erinnert. Hastig verlassen wir den Jahrmarkt, stürzen ins Auto, es ist schon viel zu spät. Wir sind nie schnell genug, haben  Angst etwas zu verpassen, Anspannung macht sich neben anderen Gerüchen breit. Ein U-Turn, sehen es schon von weitem, kommen ruckartig auf dem nächtlichen Parkplatz zum Stehen. Wir sind nicht die einzigen, reißen die Tür auf, stürzen ins Freie, springen auf die Steine neben die Anderen, um bessere Sicht zu bekommen. Blicken zum Himmel und sehen es, sehen das Feuerwerk. Die bunten Farbspritzer am Himmel über der Bucht, hören die verzerrten Explosionen. Und in diesem Moment fühle ich mich frei, erlebe etwas, hier mit dem Sand zwischen den Zehen und den schwarzem Meer direkt neben mir. Bin Teil einer magischen Luftblase.

Ich bin wieder da. Ich weiß auch nicht, warum ich mich nur so selten melde, deswegen mache ich auch lieber keine Versprechen, wann ich das nächste Mal posten werde, ich will den Spaß an der Sache nicht verlieren.

In den letzten Wochen war mal wieder viel los, ca 24/7 arbeite ich gefühlt an meinem Portfolio, war in Frankreich, habe viele kleine  persönliche Momente erlebt und weiß doch nicht, was ich will. Die Outfit Fotos sind vor einer Woche in Nizza entstanden, wir wollten das Matisse Museum besuchen, haben aber nicht bedacht gehabt, dass so ziemlich alle Museen in Nizza dienstags geschlossen sind. Also hatten wir einen kleinen Spaziergang durch den Park dort und sind dann durch wunderschöne Viertel gefahren. Ich habe das Gefühl, ich habe Nizza dieses Mal ganz anders erlebt, habe mehr von der echten Stadt und nicht nur die Touriplätze gesehen. Ich war in einer unglaublich süßen Buchhandlung mit dem Titel „Latin Quater“, wie der Bezirk in Paris. Außerdem habe ich echte französische Skater kennengelernt (sonst kenne ich nur Fotos aus Zeitschriften wie ‚huge‘ die Szene da sein soll), die mir prompt mein eigenes Board zusammengebaut haben.

Gelesen habe ich auch relativ viel: „Nichts als Gespenter“ von Judith Hermann, „Die Geschichte von Blue“ von Solomonica de Winter (holt euch dieses Buch, es ist genial und Wahnsinn und wunderschön und einfach toll!!), „Das Gegenteil von Einsamkeit“ von Marina Keegan und ein bisschen aus „Undoing Gender“ von Judith Butler.

Schaut jemand von euch eigentlich „Stranger Things“? Ich liebe diese Serie, sie ist einfach genial – dieser 80er Charme, es erinnerte mich am Anfang immer ein bisschen an „E.T.“.

Gia x